Sofa-Stories: Über starke Bären und die Sperrmüll-Mafia

Veröffentlicht am: 
20.3.2025
5
min Lesezeit  

Hallo Anina und Jan, schön, dass ihr heute da seid und uns ein paar Fragen zu bulkky beantwortet. Wollt ihr euch zu Beginn einmal kurz vorstellen?

Anina: Moin, ich bin Anina und ich arbeite im Projektmanagement im bulkky Team. Ich kümmere mich unter anderem um die Software, die Website und den Kundensupport.  

Jan: Hey, ich bin Jan und bin bei bulkky zuständig für die Logistik, fürs Marketing und finanzielle Themen.

Wie seid ihr auf die Idee für bulkky gekommen?

Anina: Wir sind darauf gekommen, weil wir Leute im Freundeskreis hatten, die genau so einen Service gebraucht hätten. Ich hatte zum Beispiel eine Freundin, die ein neues Bett gekauft hat und deswegen ihr altes loswerden wollte. Für die Sperrmüllabholung von ihrem alten Bett musste sie ein Formular ausfüllen, hat dann irgendwann einen Brief bekommen und musste mehrere Wochen warten, bis ihr Abholtermin war. In der Zeit hatten sie die ganze Zeit im Wohnzimmer einen richtig großen Lattenrost stehen. Das war natürlich nicht so dolle.

Jan: Ich glaube, das hat jeder schon mal im privaten Umfeld erlebt. Bei mir selbst, dort wo ich aufgewachsen bin, muss man zum Beispiel für die Sperrmüllanmeldung noch eine Postkarte schicken. Das ist natürlich nicht mehr ganz zeitgemäß und ich glaube, jeder, der in einer größeren Stadt wohnt, kennt auch das Problem, dass viele Möbel einfach auf die Straße gestellt werden, weil manche Leute nicht wissen, was sie damit machen sollen. Oder sie wollen nur für eine Couch oder eine Matratze nicht direkt den Sperrmüll anmelden. Genau dafür sind wir dann da. Man kann einfach nur eine Matratze anmelden und wir kommen trotzdem vorbei und holen die ab.

 

Könnt ihr noch einmal erklären, was bulkky genau ist?

Jan: Also bulkky ist ein Abholservice für alte Gegenstände, die man nicht mehr haben will. Möbel, Schrank, Couch etc. Das Besondere bei bulkky ist, dass wir ein online Buchungsformular haben, über das man schon für den nächsten Tag, innerhalb von 24 Stunden, die Abholung buchen kann. Man kann sich einen Wunschtermin plus ein Wunschzeitfenster heraussuchen und dann kommen wir vorbei und holen die Sachen zu einem günstigen Preis ab.

Was ist eure Mission mit bulkky?

Anina: Dass niemand mehr einen kaputten Rücken bekommt, weil er oder sie das Zeug selbst zum Wertstoffhof schleppen muss.

Jan: Und genau das, was ich eben meinte: Man muss nicht gleich sein halbes Haus abbauen, um Sperrmüll zu entsorgen, sondern man kann uns auch für einzelne Teile buchen. Sagen wir mal, du hast auf Kleinanzeigen eine geile gebrauchte Couch gefunden, die alte muss also weg. Dann kannst du über die bulkky Website buchen und wir holen sie direkt am nächsten Tag ab. Wir wollen es den Leuten erleichtern, einfach zu entrümpeln, beziehungsweise auch kleinteilige Sachen loszuwerden. Vor allem für Leute, die älter sind oder dafür keine Kraft haben. Weil ein Sofa zu transportieren ist gar nicht so spaßig. Das haben Anina und ich am Anfang auch gemacht, und da braucht man schon einiges an Kraft.

Anina: Genau, wir haben, bevor wir richtig mit bulkky gestartet sind, erst einmal getestet, ob das überhaupt funktioniert, beziehungsweise, ob es wirklich Bedarf gibt oder das nur unsere eigene Wahrnehmung ist. Deshalb haben wir eine Website gestaltet und mal geguckt, ob Leute den Service buchen. Damals hatten wir noch keine Logistiker oder kein Unternehmen, das uns dabei unterstützt hat. Deshalb mussten wir die Sachen selbst abholen und waren in den ersten Wochen sehr viel unterwegs, weil der Bedarf tatsächlich da war.

Die Augen der Leute sind dann schon auch mal groß geworden, als sie mich mit meiner eher limitierten Muskelkraft gesehen haben, aber wir haben es trotzdem irgendwie immer geschafft. Es gab aber auch Momente, wo ich im 3. Stock stand, eingequetscht zwischen Wand und Couch und ich mir dachte: „Was mach ich hier eigentlich?“ Aber die Idee ist mit auf meinem Mist gewachsen, deshalb haben wir durchgezogen. Auch wenn es anfangs körperlich sehr anstrengend war.

zwei Leute mit einem Sofa stecken in einem Treppenhaus fest

 

Was unterscheidet bulkky von anderen Entrümplern?

Jan: Bei uns weiß man bei der Buchung genau, wie viel der Service kosten wird und es gibt keine versteckten Kosten. Man hört oder liest in der Presse ja auch immer wieder von der sogenannten Sperrmüll-Mafia, die vorbeikommt und Leuten dann irgendeinen neuen Preis vor Ort aufzwingt. Das gibt es bei uns nicht. Man bucht und zahlt direkt online - fertig. Außerdem sind wir im Gegensatz zu den meisten Entsorgern oder Entrümplern oft schon innerhalb von 24h nach der Buchung bei unseren Kunden.

 

Wo seht ihr bulkky in 5 Jahren?

Jan: In fünf Jahren sind wir hoffentlich deutschlandweit unterwegs – vielleicht sogar in ein paar anderen Ländern, zumindest in den größeren Städten. In kleineren Städten wird das eher schwieriger, weil unser Service davon lebt, dass genug Leute buchen, damit es sich lohnt. Was wir bis dahin unbedingt hinkriegen wollen, ist, dass ein großer Teil der Sachen, die wir einsammeln – vor allem die, die noch richtig gut sind– nicht einfach entsorgt, sondern wirklich wiederverwendet wird. Dafür brauchen wir starke Partner, mit denen wir das ordentlich auf die Beine stellen können. Im Moment landen die Gegenstände alle noch im Sperrmüll und werden entsorgt. Unser Ziel ist es, viel mehr in einen echten Kreislauf zu bringen.

Anina: Ja, dass wir dafür sorgen können, dass Gegenstände nicht nur richtig entsorgt werden, sondern möglichst viele ein zweites Leben bei einem anderen Menschen bekommen, ist das große Ziel.

 

Bei bulkky habt ihr einen Bären als Markentier, gibt es dazu eine Geschichte?

Jan: Wir haben bei anderen Marken gemerkt, dass ein Tier gut bei den Kunden ankommt. Dadurch wirkt die Marke direkt persönlicher und macht auch mehr Spaß beim Marketing.

Anina: Wenn man sein altes Zeug loswerden will, möchte man jemanden haben, der stark und zuverlässig ist – und da passt das ganz gut. Außerdem sieht ein Bär nett und freundlich aus, aber er kann auch richtig mit anpacken. Das war einer der Hauptgründe, warum wir ihn gewählt haben. Und ganz ehrlich - der bulkky Bär ist doch auch einfach knuffig, oder?

Was ist euer Lieblingsmöbelstück?

Jan: Mein absolutes Lieblingsmöbelstück ist ein alter Vintage-IKEA-Sessel, den ich von meinem Opa bekommen habe. Der steht bei mir im Schlafzimmer – aber nicht zum Sitzen, sondern als Ablage für Klamotten. Ohne den würde wahrscheinlich ständig irgendwas herumliegen, und ich würde dauernd darüber stolpern. Also ja, absolut essenziell! Das ist die private Sicht. Aus Sicht für den Job wäre es eher ein kleiner Nachttisch. Irgendwas, was man einfach tragen kann und nicht zu groß ist.

Anina: Bei mir ist es ganz klar eine Lampe. Sie kann einfach jeden Raum in einen gemütlichen Ort verwandeln, egal wie hässlich die Einrichtung ist. Und als Pluspunkt kann ein gutes Licht auch gleich alle Menschen darin schön aussehen lassen.

 

Was würde euer Sofa über euch erzählen, wenn es sprechen könnte?

Anina: Ich glaube, mein Sofa würde von Abenden mit Freunden erzählen, als wir mit Food Koma auf dem Sofa lagen, aus dem Dachfenster direkt darüber die Sterne angeguckt und irgendwelchen Unsinn geredet haben.

Jan: Ich glaube, meines würde sich beschweren, weil es ist schon ein schönes Sofa - aber ich meckere immer, dass es so unbequem ist. Austauschen geht jetzt aber auf keinen Fall.

Quellen
  • Interview März 2025
Artikel zuletzt bearbeitet am:
20.3.2025